Dieses Buch soli denjenigen, die das Bild Werner Tiibkes im Panorama-Museum zu Bad Frankenhausen gesehen haben, zur Erinnerung und zur nachtraglichen Vertiefung des Erlebnisses dienen, denjenigen Lesern jedoch, welche sich auf den Besuch vorbereiten, mag es zu bewulkerem Anschauen verhelfen. Hatte Werner Tiibke nicht in unubersehbarer Weise bewiesen, dass es auch heutzutage moglich ist, durch Malerei einer Schlacht zu gedenken, so mochte sicher mancher Zeitgenosse zunachst einmal das ganze Vorhaben in Zweifel ziehen. Die Frage wiirde lauten: Hat es in unseren Zeiten noch Sinn, ein kriegerisches Ereignis zu feiern, und zudem noch eines, bei dem diejenigen, denen unsere Sympathie gehort, eine grausam-blutige Niederlage erlitten? Ist die sogenannte Schlachtenmalerei nicht langst abgetan, und bedeutet ein solcher Plan nicht von vornherein, die Geschichte zu verfalschen? Diesen Zweifeln setzte der Maler sein Werk entgegen, das allerdings mehr enthalt, als nur ein Gedenken an jenes Gemetzel im Mai des Jahres 1525. Der Widerspruch lost sich auf, wenn man den Unterschied zwischen den Tatsachen und den Wahrheiten bedenkt. Tatsache ist, daf$ die Bauern bei Frankenhausen damals den letzten wichtigen Kampf in ihrem grofien Krieg fochten, wobei etwa 6000 ihr Leben verloren, die Wahrheit aber ist, dafi diese Niederlage nicht sinnlos war, denn die Erinnerung an sie blieb lebendig und bestarkte diejenigen, die spater mit mehr und mehr Erfolg um Recht und Gerechtigkeit fochten, und scharfte ihre Wachsamkeit. Es gibt in aller Welt Panoramen, die bestimmten geschichtlichen Ereignis-sen gewidmet sind. Nicht selten sind es auch Schlachtendarstellungen. So mag anfanglich die Erwartung eine Rolle gespielt haben, in Bad Frankenhausen eine ahnliche Statte zu errichten und dort mancherlei Objekte und Effekte zu installieren, um das Geschehen moglichst handgreiflich vor Augen zu stellen. Это и многое другое вы найдете в книге Werner Tubke: Monumentalbild Frankenhausen (Karl Max Kober)